Samstag, Juni 02, 2007

schicksalsjahre einer...




heute durch die hölle der mariahilferstraße an einem samstag geschlendert und in das hofmobiliendepot als rettenden zufluchtsort hineingefallen. na gut, wenn ich schon einmal hier bin, dann streifzug zur beruhigung der nerven antreten. zu meinem erstaunen passierte dann das gleiche wie letztens in den kaiserlichen appartments. in sekundenschnelle hängen japaner und amerikanische freunde an meinem rockzipfel und machen sich bereit in die sisiwelt einzutauchen. ebenfalls gleich das erstaunen der amerikanischen kollegen im sisiland betreffend der originalen kostbarkeiten die hier einfach so rumstehen. ehrlich gesagt, ich bin mir manchmal nicht so sicher, was ich besonders gut kann, aber mich im sisi-land anzutreffen ist ein volltreffer. da gibt´s fast nix, was ich nicht beantworten oder erzählen könnte. und die tatsache, dass ich tür an tür neben karlheinz böhm´s office lebe, hebe ich mir genüsslich auf der zunge über minuten zergehend bis ganz zum schluss auf. knalleffekt! bang! zauberhaft. ein gut gelauntes "franzl" kommt dann jahrelang trainiert relativ gelungen über die lippen. staunen. schön. neue freunde gefunden.

später im kaffeesud des espressos lesend arbeiten die bilder weiter in mir. diese romy, die sich ewig nur vom unendlichen liebreiz lösen wollte und als frau irgendwie am gebrochenen herzen zerbrochen ist. und es dröhnt mir in den ohren. eigentlich gerade herr koppruch, um ganz genau zu sein.

Will McBride hat 1964 diese Frau in Paris in einer Art und Weise fotografiert die mir unendlich nahe geht. Schau dir die bildstrecke ganz an - von seite eins bis zur letzten und alles, alles ist gesagt ohne ein wort gesprochen. und diese fotostrecke tapeziert das kleine palais seit jahren und doch sehne ich mich manchmal nach dem sisi-liebreiz in meiner welt. es ist der seiltanz meines lebens. und dann bin ich "wie zwei boote in einer nacht". und dieses eine romy-bild - nicht von will und mir völlig unbekannt gewesen, welches ich zum christkind geschenkt bekommen hab, ist wohl mein liebstes. und darüber denk ich nach. wie das zu wissen war. oder war es glück. ja, großes glück und dabei glücklich.

und um dem allen ein kaiserliches krönchen aufzusetzen ruft der papa direkt im hofmobiliendepot an. ich lass mich auf ein kaiserliches sesserl fallen und schließe die augen. die prinzessin hebt ab. papa sorgt sich um meine ausreichende frischluftzufuhr; hält meine partylaunen für nicht mehr ganz zeitgemäß. bevor ich die amerikanisch-japanische fraktion um hilfe anbetteln kann ist die diagnose bereits ausgesprochen. "kind, du träumst prinzessinnenträume. wenn du geheiratet hättest, hättest du heute wie eine prinzessin frühstück ans bett bekommen!" ein bestenfalls fürstlicher rat. ein kaisersemmerl alleine macht vielleicht eine prinzessin aus doch noch lange keine prinzessin zur frau! hat es nicht verstanden. papa gibt auf und wünscht wie immer glück. zwei szenen weiter ruft mama an. ich bestehe auf bereitschaftsdienst der amerikanisch-japanischen allianz und hebe ab. mama erkennt die drohende gewitterfront, gibt nach papa-ansagen-im-wordrap sturm- und schlechtwetterwarnung und erbittet unermüdliche traumbereitschaft im sisi-land. "when they knock at your front door. how you gonny come?" dröhnt sofort in meinem kopf. bravo.

jemand hat einmal über romy schneider geschrieben, sie wäre wie eine kerze die an beiden enden gleichzeitig brennen würde. unendliches feuer, unendliche leidenschaft - brennt schnell - verbrennt viel zu schnell. ich denke spontan über den pannen- und mittelstreifen und die sperrlinie in meinem leben nach und warum der fahrlehrer immer einen zumindest 3-S-Blick bei mir als unumgänglich erachtet hat. und 30 jahre in 25 fotoalben durchforstet später erkenne ich, warum er dazu angeraten hat und reihe ihn verspätet in die riege meiner freunde ein. große menschen sind auf bildern seit langer zeit zu betrachen und ich freu mich so, dass die wesentlichen positionen immer gleich besetzt waren und gut ausgesucht sind. und sie spielen immer noch mit, in der dailysoap meines lebens. an der stürmerspitze gab es manchmal veränderung. roli im tor blieb immer gleich. rudi in der verteidigung ein must-have. sandi als strategin immer ein gewinn. und spät aber sonst erkenne ich, es ist ein heimspiel. und die hosen dröhnen lachend "wir werden weltmeister" dazu. glaub ich auch.

Rien de plus artistique que d´aimer!

...war der satz auf meinem ersten t-shirt mit quotation. war kein fehler. vielleicht gehen aufschriftsshirts doch noch.